Bedrohung der
Biodiversität in
der Schweiz
Die Biodiversität ist eines der wichtigsten Güter unseres Planeten. Doch heute steht sie unter erheblichem Druck durch verschiedene menschliche Einflüsse.
Mit kleinen Massnahmen im Alltag können wir die Biodiversität schon ein wenig entlasten: Lass deinen Garten möglichst naturnah wachsen, vermeide den übermässigen Einsatz von Düngemitteln und bepflanze deinen Balkon mit einer Vielzahl an Blumen, die Insekten anlocken und unterstützen. Solche einfachen Schritte fördern die Artenvielfalt direkt vor deiner Haustür.
Dennoch gibt es zwei grössere Faktoren, die die Biodiversität in der Schweiz besonders bedrohen und deshalb angegangen werden müssen:
Fragmentierung der Lebensräume durch Infrastrukturen und Siedlungen
Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des steigenden Wohlstands dehnen sich Siedlungen und Infrastrukturanlagen in der Schweiz immer weiter aus. Damit bleibt weniger Fläche für die Biodiversität. Zudem kommt es zu einer immer stärkeren Zerschneidung der verbleibenden Lebensräume. In der Schweiz hat das Tempo des Siedlungswachstums seit dem Jahr 2000 zwar abgenommen, trotzdem wird laut dem Bundesamt für Umwelt an jedem Tag noch immer eine Fläche überbaut, die acht Fussballfeldern entspricht. Im Siedlungsraum sind durch das Bauen von Strassen und Mauern viele Lebensräume verschwunden. Besonders in den Tieflagen – und mit ihnen im Mittelland – sind die Biodiversitätsverluste am stärksten. Hier werden am meisten Böden überbaut, und die Zerschneidung von Lebensräumen ist am weitesten fortgeschritten.
Übermässige Stickstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge
Die heute noch verbleibenden, nicht verbauten Flächen werden insbesondere in den Tieflagen sehr intensiv genutzt. Landwirtschaftliche Flächen, auch Agrarökosysteme genannt, haben in den vergangenen Jahrzehnten durch eine nicht nachhaltige Bewirtschaftung einen starken Biodiversitätsverlust erlitten. Besonders schädlich für die natürliche Vielfalt sind die Stickstoffeinträge. Diese sind vor allem jenen Regionen sehr hoch, wo zu viele Nutztiere gehalten werden. Auch andere Faktoren im Zusammenhang mit der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung tragen zum Verlust der Artenvielfalt bei, insbesondere der häufige Einsatz von Pestiziden, das Entfernen von kleineren Lebensräumen wie Hecken und die Verdichtung des Bodens durch schwere Landmaschinen.